Damit Du Dein Kreativobjekt lange genießen kannst ist die Devise: Untergrund vorbehandeln!
Bevor Du Deiner Fantasie freien Lauf lässt, solltest Du den Untergrund Deines Objektes vorbehandeln. Dies ist ein wenig Fleißarbeit, aber die Vorfreude endlich mit dem Farbauftrag beginnen zu können dafür umso größer.
Die meisten meiner Möbel brauchen wirklich nur einen ganz groben Anschliff aber man weiß ja nie welches schöne Stück auf dem nächsten Speermüll lauert und da möchte man doch gerüstet sein! Manch einer schwört ja darauf gar nicht vorzubehandeln, gerade im Umgang mit Kreidefarben. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch eine Kreidefarbe bei einer glatten und nicht behandelten Oberfläche nicht wirklich stoßfest ist. Ich behandle grundsätzlich jeden Untergrund vor, und meine Möbel könnten aus dem Fenster fallen und die Farbe säße an ihrem Platz! Gut- das Möbel als solches müsste man dann noch mal leimen…..
Erst gilt es bei Deinem Möbel zu prüfen wie es zuvor behandelt wurde. Ist es gewachst oder lackiert worden? Meine Mutter hat die Angewohnheit sämtliche Möbel gut zu wachsen 🙂 klar gibt das eine schöne Oberfläche, allerdings wenn man die Möbel mal umgestalten möchte ein graus! Mit Wachsentferner und Stahlwolle behandelte Mutti im Frühjahr Stunden um Stunden ihre Möbelchen im Garten, da sie nun gerne alles weiß haben wollte!
Die Unterscheidung gewachst oder lackiert ist nicht immer ganz einfach. Denn bei einem naturbelassenen oder gelaugten Vollholzschrank ist nicht auf den ersten Blick ersichtlich ob es sich um eine gewachste Oberfläche oder eine dünn lackierte handelt. Wenn Du Dir nicht sicher bist, erwerbe im Fachhandel einen entsprechenden Wachsentferner und verreibe diesen mit einem weichen Lappen auf das Holz. Verfärbt sich der Lappen handelt es sich um eine gewachste Oberfläche. Bleibt er hell, ist die Fläche lackiert.
Gewachst: Trage mit Stahlwolle den Wachsentferner großzügig auf das Holz auf und schleife die Oberfläche bis auf das Rohmaterial runter. Hinweis: verrichte diese Arbeit im Freien oder in einem sehr gut belüfteten Raum.
Lackiert: Dünn lackierte Oberflächen werden lediglich angeschliffen. Der Untergrund muss nicht mehr als angeraut werden, bevor der neue Farbauftrag erfolgt. Schleifen per Hand meister ich bequem mit einem Schleifschwamm. Diese können ideal zum Nass- und Trockenschliff verwendet werden und sind in verschiedenen Körnungen erhältlich. Beginne mit einer groben Körnung von 80 – 100 und schließe mit einer feinen Körnung von 120 – 180 ab. Der Nassschliff gewährleistet zusätzlich eine feinere Oberfläche.
Für größere Flächen empfiehlt sich ein Deltaschleifer, mit diesem erreichst Du wunderbar auch kleine Ecken. Ein Schwingschleifer eignet sich für sehr große Flächen wie Tischplatten. Beachte dass Maschinen sehr viel mehr Material abtragen! Deswegen starte ich grundsätzlich mit einem feineren Papier. Kleine Verzierungen und Intarsien bearbeite ich mit einer kleinen Stahlbürste.
Heißluftföhn und Spachtel sind eine weitere Möglichkeit, Oberflächen von dicken Lackschichten zu befreien. Halte den Fön mit etwas Abstand schräg auf einen Abschnitt. Löst sich der Lack, ziehst Du ihn mit einem Spachtel ab.
Um Massivholzmöbel von sehr, sehr, sehr dicken Lackschichten zu befreien eignet sich das Abbeizen. Vorzugsweise gebe ich diese Möbel zum Abbeizer meines Vertrauens. Selbstverständlich kannst Du diese Arbeit auch selber in die Hand nehmen. Dazu trägst Du ein Abbeizmittel mit dem Pinsel auf die Oberfläche auf. Sobald sich der alte Lack kräuselt, ziehst Du diesen mit einem Spachtel oder einer Ziehklinge ab. Arbeite beim Abbeizen immer abschnittsweise und neutralisiere die Fläche zum Abschluss unbedingt mit Wasser. Ob Abbeizen oder Föhnen, schleife die Oberfläche vor dem Anstrich zusätzlich leicht ab und entferne den Schleifstaub prinzipiell sorgfältig mit einem Besen oder Pinsel.
Bei alten und abgenagten Nachtschränkchen, entferne ich auch mal ganz gerne das Funier einfach mit einem Spachtel, dann muss man sich erst gar nicht mehr mit Schleifen abmühen 😉
mit bunten Grüßen Deine Tanja
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